Reggio-Pädagogik

Die Reggio-Pädagogik ist eine Erziehungsphilosophie aus der norditalienischen Region Reggio Emilia, bei der die Rechte der Kinder und ein reflektiertes Bild vom Kind eine zentrale Stellung einnehmen. Dabei sind ein humanistisches Menschenbild und eine demokratische Gesellschaftsvorstellung grundsätzliche Orientierungspunkte.

Uns ist es wichtig, dass die Kinder den Kindergartenalltag selbst mitgestalten und mitbestimmen

Wir holen die Kinder dort ab, wo sie sich zum jeweiligen Zeitpunkt in ihrer Entwicklung befinden und fördern sie „ressourcenorientiert“. Das bedeutet, dass bei Kindern nicht nur auf das geschaut wird, was sie noch nicht können, sondern dass sie von uns als kompetente Menschen mit vielen Fähigkeiten gesehen werden.

Kinder haben 100 Sprachen

Damit ist gemeint, dass sie sich über Spiele, Plastiken, Bilder, Farben, Worte, Gestik, Mimik, Bewegung und vieles mehr artikulieren können. Um ihre Sinneserfahrungen aber zu einer Sprache werden zu lassen, brauchen Kinder Materialien, Werkzeuge, Rollen- und darstellendes Spiel, Musik, bildende Kunst und auch symbolische Strukturen, um möglichst viele persönliche Ausdrucksformen zu entwickeln. So ein ganzheitliches Lernen ist ein Lernen mit allen Sinnen, Lernen mit Verstand, Gemüt und Körper.

Die Hundert

Die Hundert gibt es doch.
Das Kind besteht aus Hundert.
Hat hundert Sprachen
hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen
zu denken, zu spielen und
zu sprechen.

Hundert —
Immer hundert Arten
zu hören, zu staunen und
zu lieben.
Hundert heitere Arten zu singen,
zu begreifen
hundert Welten zu entdecken hundert
Welten frei zu erfinden
hundert Welten zu träumen.

Das Kind hat hundert Sprachen
und hundert und hundert und hundert.
Neunundneunzig davon aber
werden ihm gestohlen
weil Schule und Kultur
ihm den Kopf vom Körper trennen.

Sie sagen ihm:
Ohne Hände zu denken
ohne Kopf zu schaffen
zuzuhören und nicht zu sprechen.
Ohne Heiterkeit zu verstehen,
zu lieben und zu staunen
nur an Ostern und Weihnachten.

Sie sagen ihm:
Die Welt zu entdecken,
die schon entdeckt ist.
Neunundneunzig
von hundert
werden ihm gestohlen.

Sie sagen ihm:
Spiel und Arbeit
Wirklichkeit und Phantasie
Wissenschaft und Imagination
Himmel und Erde
Vernunft und Traum
seien Dinge,
die nicht zusammen passen.

Sie sagen ihm kurz und bündig,
dass es keine Hundert gäbe.
Das Kind aber sagt:
Und ob es die Hundert gibt

Kita und Gesellschaft gehören zusammen

Unsere Kita ist Bestandteil des öffentlichen Lebens und kooperiert mit anderen Institutionen. Die Verknüpfung der Kita mit dem Gemeinwesen und die Offenheit der Kita gegenüber Eltern, Nachbar*innen und Expert*innen sind wesentlicher Bestandteil unserer elementarpädagogischen Arbeit.